Wochenlang haben fleißige Helfer gearbeitet, um den zahlreichen Karnevalsfreunden einen närrischen Faschingsumzug zu präsentieren. Gross war die Anzahl der Aktiven und sie freuten sich über die gute Resonanz.
Die Wagen und Gruppen nahmen in der Lindenallee Aufstellung. Um 14.30 Uhr begann der Umzug ein wenig verspätet und mit Nieselregen.
An die 5000 Zuschauer erlebten Sonntagnachmittag in der Heiligenstädter Fußgängerzone den wohl bisher größten und farbenprächtigsten Karnevalsumzug der Kreisstadt. Er stellte alle bisherigen Faschingsumzüge in den Schatten.
19 Bunt und phantasievoll geschmückte Festwagen, teils witzig verpackt, Tanzgruppen, Musikkapellen, Spielmannszüge und Reiter machten den Korso des diesjährigen Umzugs aus. In 47 Bildern wurde aber weniger die große Politik, dafür der Euro und Kommunales auf die Schippe genommen, aber auch Lebensfreunde ins Bild gesetzt.
Unterstützt wurde der Umzug von Heiligenstädter Unternehmen. Rund 300 Mitwirkende aus Schulen, Kindergärten und Betrieben trugen gemeinsam mit dem HCV und anderen Eichsfelder Vereinen zum Gelingen des Spektakels bei.
Alles war "klärchen"- nasskaltes Wetter und Nieselregen drückten zwar tüchtig auf den Stimmungspegel, dennoch kam stellenweise Straßenkarnevalsatmosphäre auf.
Dafür sorgten u.a. die Garde des HCV, feurige Tanzgruppen, Kapellen, der Witzenhausener Spielmannszug und der
Stadtspielmannszug Mühlhausen.
Nicht zu vergessen die vielen Süßigkeiten, über die sich nicht nur die Kinder freuten.
Und derweil die Soleprinzessin im farbenprächtigen Wagen thronte, die Märchenfiguren der Märchenstraße huldvoll winkten,
warf der Möhrenkönig Konfetti unter das närrische Volk, das dicht gedrängt die Fußgängerzone säumte.
"Das Interesse an unserem Faschingsumzug steigt mit jedem Jahr", freut sich Wolfgang Wagner, der mit bei der Gestaltung des Wagens der Ersten Heiligenstädter Soleprinzessin anpackte. "Während der erste kleine Zug vor drei Jahren
noch vom HCV allein veranstaltet wurde, wollten sich in den folgenden Jahren immer mehr befreundete Vereine beteiligen."
Kommt er, oder kommt er nicht? Er kam nach Heiligenstadt- Kanzlerkandiat Edmund Stoiber. Das Konterfei des Bayerischen Misterpräsidenten durfte nicht fehlen. Die Zuschauer waren begeistert von der Ideenvielfalt und den prächtigen, niveauvoll gestalteten Festwagen.
"Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff" versprachen die Heiligenstädter Stadträte, während die Heiligenstädter Feuerwehr bei den Gebühren rot sah.
"Die Jäger und die CDU sperren uns die Wälder zu", wusste pfiffig der Heiligenstädter Reit- und Fahrverein- mit dem SPD- Kreistagsfraktionschef auf dem Hochsitz.
Das Stadtoberhaupt und das Narrenoberhaupt führten den Umzug an.
"Großartig die Beteiligung unserer Vereine und die der umliegenden Orte", freuten sich HCV- Präsident Volker Lamprecht und Bürgermeister Bernd Beck. Prunkstück des HCV war dieses Jahr zum ersten Mal die überdimensionale Möhre des Elferrates. In vielen Stunden wurde sie von Manfred Koch und seinen Helfern entworfen und gebaut.
Mit dabei waren u.a. neun schicke Euro- Damen aus Mengelrode sowie die Jecken der Karnevalsvereine Geisleden und Uder.
Nach dem Umzug ging das närrische Treiben im Saal des Mainzer Hof weiter, wo ein spontanes Programm stattfand.
Für Musik, Tanz und das leibliche Wohl war bestens gesorgt.
Die gewohnte Ordnung auf den Kopf zu stellen und Spaß an der Freud zu haben, das ist sicherlich voll gelungen.