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"Erst feiern wir den Carneval, dann holen wir den Weltpokal" - das Motto des Heiligenstädter Umzugs war auch gleichzeitig eine Ansage an die Fußball-Welt. |
Denn für die Kreisstädter war klar, dass Deutschland auch in diesem Jahr wieder Fußballweltmeister wird. Einen entsprechenden Wagen hatte der Heiligenstädter Carneval vorbereitet. Passend zum Motto fuhr ein Wagen vor, an dem die niederländische und die italienische Flagge wehten. Aber nicht, weil die Fußballer hochgejubelt werden sollten. Im Gegenteil. Beide Nationen werden in diesem ]ahr nicht bei der WM dabei sein, und entsprechend sangen die Heiligenstädter auf dem Wagen: "Ohne Holland fahren wir zur WM." Auch einige Fußgruppen zeigten sich in Deutschland- Trikots. |
Aber es wurde nicht nur auf die kommenden Weltmeisterschaft hingewiesen. Die Narren legten den Finger auch in die Wunde
der aktuellen Politik. Das begann im Großen. Die Stadtverwaltung hatte einen eigenen Wagen, das Schiff der "Black Pearl".
Auf dem gehissten Segel stand der Spruch "Statt Fluch der Karibik hier Groko-Jamaika mit Rot". Statt Jamaika hätten sie den Regenbogen. |
Der Wahlkampf um das Bürgermeisteramt ist in der Kreisstadt offiziell eröffnet. Die Bürgerinitiative "Menschen für Heiligenstadt" machte mit einem
Banner deutlich, dass der Bürgermeisterstuhl kein Königsthron ist. Und dass die Demokratie und nicht die Monarchie vorherrsche.
Thadäus König hingegen machte seinem Namen alle Ehre. Er fuhr mit seiner Frau auf einem Thron durch die Innenstadt - sein Slogan: "Ein König muss her, Heiligenstadt, du kannst mehr". |
Politisch wurde auch der Gastverein aus Uder. Angeführt wurde die Delegation vom Prinzenpaar Nicole I. und Ingo I. und hinter ihnen liefen die Garde und die Piraten. Der Präsident verkündete gleich ganz optimistisch, dass Uder bei einer Kreisgebietsreform dann Heiligenstadt eingemeinden würde. Und um den Akt perfekt zu machen, würde man Heiligenstadt in Uder- Ost umbenennen. Ein entsprechendes Ortsschild hatten die Narren schon bereit. |
Der Höhepunkt kam wohl zum Schluss. Denn die Aktiven von Pro Eichsfeld waren als Musketiere unterwegs und Matthias Bollwahn für die gelbe Kutsche. |
Insgesamt waren beim Umzug 54 Bilder zu bewundern. Und die Arbeit der Narren aus Heiligenstadt sowie aller Gastvereine aus nah und fern hatte sich gelohnt. Denn am Straßenrand standen mehrere Tausend Schaulustige, teilweise kostümiert, und feierten mit den über 300 Aktiven auf den Wagen die fünfte Jahreszeit. |
Faschingsumzug mit reichlich Konfetti Beitrag im Stadtanzeiger 03-2018 |
Fotos: S. Hahne, M. Ausmeier; Video: G. Kastner; Text: A. Pfaff/ tlz 12.02.2018
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